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Новые исследования


Российский рынок древесно-полимерного композита (ДПК)

Дата выхода: 31.01.2024

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Российский рынок минеральной (каменной) ваты в середине 2023 года

Дата выхода: 23.08.2023

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Российский рынок крупной сантехники (поддонов, душевых кабин и ванн) в 2023 году

Дата выхода: 31.07.2023

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Цена: 82 000 руб.


Российский рынок ванн из искусственного камня (литьевого мрамора) в 2023

Дата выхода: 13.07.2023

Язык: Русский

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Цена: 36 000 руб.


Российский рынок сайдинга: виниловый, металлический, фибро- и хризотилцементный. Перспективы для 2023

Дата выхода: 28.06.2023

Язык: Русский

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Цена: 64 000 руб.


Рынок кровельных материалов 2023: преодоление кризиса

Дата выхода: 21.06.2023

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Новости

25.03.2024

Жилищное строительство в 2024 году. Рост продолжается


Рекордный ввод нового жилья в прошлом году установил амбициозную планку для отрасли на ближайшее будущее. Регуляторы пытаются сохранить баланс, стремясь не допустить перегрева рынка, но и не обрушить его слишком сильными ограничениями. И похоже, что локомотивом в этих условиях становится ИЖС. По данным Росстата, за январь-февраль 2024 года было сдано в эксплуатацию 20 627,7 тыс. кв. м нового жилья, это на 1,7% больше, чем в январе-феврале прошлого года. Прирост кажется скромным, но это только начало года. При этом особенное внимание на себя обращает другая цифра – из общего объема ввода 15 079,5 тыс. кв. м построено частными лицами (категория – индивидуальное жилищное строительство). Получается, что на ИЖС в первые два месяца года пришлось более 73% от суммарной жилой площади. Частное строительство активизировалось еще два-три года назад, и интенсивность нарастает, но такого высокого уровня ИЖС статистика не фиксировала еще никогда. Вполне вероятно, что в течение года эта цифра сгладится, но не исключено, что в итоге получится в районе 60%. Напомним, что в прошлом 2023 году процент ИЖС составлял 53%.

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На прошедшем в Москве Национальном кровельном конгрессе Евгений Войлов, вице-президент ТЕХНОНИКОЛЬ, представил итоги 2023 годя для отрасли в целом, рассказал о результатах компании и поделился прогнозами на предстоящие 12 месяцев. 2023 год, несмотря на пессимистичные прогнозы, оказался лучше, чем ожидали многие эксперты. ВВП, по данным Росстата, увеличился на 3,6%. В позитивном ключе прошедший год пережила и строительная индустрия: рынок стройматериалов вырос на 2,6%, а строительный сектор - на 8%.

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Дата публикации: 24.05.2007

Источник: Länder und Märkte (bfai, Germany)

 

Bautätigkeit wächst unvermindert stark / Erste Engpässe bei der Versorgung mit Baustoffen

Moskau (bfai) - Russlands Bauwirtschaft steht auch im Jahr 2007 unter Volldampf. Die hohen Rohstoffpreise bescheren dem Land nach wie vor Rekordeinnahmen aus Exporten, die in neue Großprojekte des Wohnungs-, Wirtschafts- und Infrastrukturbaus fließen. Bei vielen Baustoffen und Baumaterialien kommt es inzwischen zu Engpässen. Deshalb steigen die Importe trotz ständig neuer Produktionskapazitäten weiter. Für Zulieferer rund um die Bauindustrie bietet der Boom beste Geschäftschancen.

Branchentendenzen und -aussichten

Zulieferer für die Bauindustrie in Russland erzielen seit Jahren Umsatzzuwächse zwischen 10 und 40%. Die Agentur Symbol-Marketing ermittelte allein für Produkte des Innenausbaus eine jährliche Marktgröße von bis zu 24 Mrd. US$. Davon entfällt ein Viertel auf die Hauptstadt Moskau. Die gesamte russische Produktion von Baustoffen und -materialien schätzten Analysten 2006 auf ein Volumen von rund 15 Mrd. US$. Laut einem Bericht der Baubehörde RosStroy wurden 2006 landesweit etwa 300 neue Produktionsanlagen in Betrieb genommen, darunter für Fensterprofile, Bodenfliesen, Linoleum und Gasbetonsteine.

Dennoch stößt die gewaltige Dynamik im Bausektor an ihre Grenzen. Laut Ministerium für regionale Entwicklung kann Russlands Industrie derzeit nur die Hälfte des Bedarfs an Baumaterialien decken, der 2010 bei dann geplanten 80 Mio. qm neu zu errichtendem Wohnraum entsteht. Die Engpässe am Markt veranlassen große russische Baufirmen, ihre Ausgangsmaterialien selbst herzustellen. So produziert einer der größten Wohnungsbauer - SU-155 - Zement, Beton, Kräne und sogar Fahrstuhlanlagen.

Importe von Baustoffen und -materialien spielen immer noch eine wichtige Rolle, um den großen Bedarf der Baubranche zu decken. Bei vielen Produkten können russische Hersteller der ausländischen Konkurrenz hinsichtlich Qualität und Produktvielfalt kaum Paroli bieten. Laut verschiedenen Quellen sind zwei Drittel der Fabrikationsanlagen der russischen Baustoff- und Baumaterialienindustrie verschlissen.

Während auf den Massenmärkten für Beton, Zement, Glas, Fensterprofile oder Ziegelsteine bereits viele Wettbewerber mitmischen, haben Spezialzulieferer für den Bau noch beste Chancen. Ausländische Anbieter kommen besonders bei Prestigeobjekten und bei Sonderaufträgen wie Fassadenverkleidung, Armaturen oder Wärmeisolierung zum Zuge.

Immer mehr ausländische Hersteller nutzen die gute Konjunkturlage, um eigene Fertigungsstätten in Russland aufzubauen oder ihre Produktion zu erweitern. Der deutsche Baustoffkonzern Knauf hat bereits über eine halbe Milliarde Euro in Fabriken, Bergwerke, Schulungszentren und Vertriebskanäle investiert. Nun will der Gipsplatten-Hersteller in den nächsten Jahren noch einmal so viel in den Aufbau weiterer Werke in Russland stecken.

Henkel will im Frühjahr 2007 ein zweites Werk für trockene Baumischungen in Tscheljabinsk eröffnen und dort 100.000 Tonnen pro Jahr produzieren. Selbst damit deckt Henkel nur einen Teil des immensen Nachholbedarfs: Im EU-Raum werden pro Kopf und Jahr bis zu 30 Kilogramm trockene Baumischungen verbraucht, in Russland erst 2 Kilogramm.

Kunststoffprofile, -verkleidungen und -paneele für die Bauindustrie

Russlands Kunststoffproduktion für die Bauwirtschaft (Fensterprofile, Wandpaneele, Fensterbretter, Fassadenverkleidung etc.) entsteht zu 97% auf PVC-Basis. Dabei ist der PVC-Bedarf nach Angaben der Fachzeitschrift Chimkurier in den ersten neun Monaten 2006 um 46% auf 321.000 t im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Gleichzeitig kletterte die Produktion von Baumaterialien aus Kunststoffen (ohne Rohre) um 45% auf 428.000 t. Branchenexperten rechnen für 2007 mit einem weiteren Wachstum um mindestens ein Drittel.

Ein Großteil der Kunststoffprodukte muss immer noch importiert werden. Dabei handelt es sich zu 90% um Materialien aus PVC. Von Januar bis Oktober 2006 wurden 108.000 t Fenster- und Türprofile, Wandverkleidungen, Fassadenverkleidungen (siding), Fußbodenleisten und Kabelkanäle importiert - ein Plus von 17% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für 2007 wird ein Einfuhrzuwachs von 20% erwartet.

Um die steigende Nachfrage der Baubranche nach PVC-Produkten zu decken, investieren russische Unternehmen verstärkt in neue Fertigungskapazitäten. So plant der Konzern Sibur im Gebiet Nischnij Nowgorod ein Werk zur Produktion von 330.000 jato PVC, unter anderem für Fensterprofile und Sandwich-Paneele. Der etwa 700 Mio. US$ teure Bau soll 2008 beginnen.

Fenster

Bei Fensterprofilen kommen 40% der Importe aus Deutschland. Doch in diesem Segment legt die einheimische Produktion vor allem dank ausländischer Investitionen stark zu. Heute arbeiten in Russland rund 35 Hersteller. Marktführer ist SAO Profine Rus, eine Tochterfirma des deutschen Unternehmens Profine. Derzeit investiert Profine in neue Extruder und will seine Kapazitäten auf bis zu 65.000 jato hochfahren. Daneben sind auch die deutschen Hersteller Veka, Aluplast und Rehau in Russland mit eigenen Werken vertreten.

Nach Prognosen der Marktforschungsfirma O.K.N.A. Marketing wird sich der russische Markt für PVC-Fensterkonstruktionen zwischen 2006 und 2009 mehr als verdoppeln auf ein Volumen von 85 Mio. qm. Für 2007 sagen die Analysten einen Bedarf von 48,5 Mio. qm voraus. Unter den in Russland verwendeten Fensterprofilen hatten PVC-Konstruktionen laut O.K.N.A. Marketing 2006 einen Anteil von 78% (34,7 Mio. qm), Aluminiumrahmen 13% (5,7 Mio. qm) und Holzrahmen 9% (3,8 Mio. qm).

In der Produktion von Fensterbänken sind cirka 20 russische Betriebe aktiv. Laut Marktkennern reichen deren Kapazitäten weitgehend aus, um den Bedarf im Land zu decken. Unter den Importeuren hat Deutschland einen Anteil von 58%. Während vor allem Fensterbänke aus Holz und mit Melamin-Oberfläche aus dem Ausland kommen, konzentrieren sich russische Hersteller auf Fensterbänke mit PVC-Folie.

Dekorative Verkleidungen

Bei Wandpaneelen, Wand- und Fassadenverkleidungen aus Kunststoff gab es laut Chimkurier Ende 2006 etwa 75 Hersteller in Russland. Marktführer ist die Firma Alta-Profil. Das Unternehmen baut derzeit eine neue Produktionslinie für Vinyl-Fassadenverkleidungen (siding) auf. Bei den Investitionen der russischen Kunststoffhersteller kommen meist Produktionsausrüstungen aus Deutschland zum Einsatz.

Rohre für Wasserversorgung, Entsorgung, Gasverteilung

Russland verfügt über 2 Mio. km außen und 14 Mio. km innen verlegte Rohrleitungen nach den USA über das zweitgrößte Rohrnetz der Welt. Da der Zustand vieler Netze kritisch ist und rund 40% der Leitungen kommunaler Versorger generalüberholt oder ersetzt werden müssten, ergibt sich ein enormer Lieferbedarf. Der Anteil von Kunststoffrohren ist noch gering und wird auf höchstens ein Drittel geschätzt. Nur langsam setzt sich ihr Einsatz durch, da oft aus Tradition noch an Metallrohren festgehalten wird. Besonders in Großstädten wie Moskau bevorzugen die Versorger inzwischen aber Kunststoffrohre.

Der Markt für Kunststoffrohre gehört zu den dynamischsten der Kunststoffbranche mit einem Volumen von rund 226.600 t im Jahr 2005. Prognosen zufolge dürfte die Nachfrage in den nächsten Jahren im Schnitt um 20% steigen. Das Produktionsvolumen in Russland wurde 2005 auf 175.000 t (+35% gegenüber 2004) geschätzt. Der größte Teil entfiel auf Polyethylen-Rohre (rund 75%), gefolgt von Rohren aus Polypropylen (circa 11%) und PVC (etwa 8%). Fachleute veranschlagen die Zahl der Hersteller auf über 90, Tendenz steigend. Der Marktanteil kleinerer Firmen nimmt ab. Auf zwei Unternehmen entfallen etwa 35% der russischen Produktion: Holding Eurotrubplast und OAO Kasanorgsintes. In den ersten acht Monaten 2006 betrug der einheimische Ausstoß an Kunststoffrohren etwa 110.000 t, ein Plus von 20% im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Im Sommer 2006 kam es bei Polyethylenrohren zu Engpässen auf dem Markt. Allerdings wurden auch einige neue Produktionslinien in Betrieb genommen. So hat das Unternehmen Nowomoskowskij trubny sawod im Gebiet Tula eine Anlage für Rohr-Durchmesser bis zu 630 mm und einer Jahreskapazität von 15.000 t gestartet. Dabei kommen chinesische Maschinen (Qingdao Skystar) zum Einsatz. In Orenburg begann die OOO Polimer mit westeuropäischer Technik (Battenfeld) ebenfalls eine neue Fertigung für 12.000 t Polyethylen-Rohre pro Jahr. Das Unternehmen plant außerdem die Produktion von Verbindungsstücken für Rohre (Fittings) und von Fensterprofilen.

Wichtigste Hersteller von Kunststoff-Rohren in Russland
Hersteller Produktion 2005 (in 1.000 t) Produktion Januar bis August 2006 (in 1.000 t) Zuwachs in % im Vergleich zur Vorjahresperiode (Januar bis August 2005)
Produktion insgesamt 175,0 110,0 20
Ewrotrubplast 36,0 43 *) k.A.
Kasanorgsintes 29,5 17,2 -14
Borodino-Plast 10,0 5,5 -17
Sibgasapparat 9,6 7,0 *) k.A.
Agrigaspolimer 3,8 2,6 25
Korund 3,1 2,2 9
Politek PTK 3,1 k.A. k.A.
Omskij sawod trubnoi isoljazii 2,9 3,7 78
Truboplast-PN 2,5 1,4 k.A.
Dielektritscheskie kabelnye sistemy 2,5 2,4 78

*) Angaben für Januar bis September 2006

Quelle: Fachzeitschrift Chim-Kurier

Kabel und Kabelkanäle

Russlands Verbrauch von Kupfer- und Aluminiumkabeln lag 2005 nach Angaben der Investmentgesellschaft Prospect bei rund 571.000 t (nach Kupfergewicht). Davon entfielen 400.000 t auf Kupferkabel und 171.000 t auf Aluminiumkabel. Die größte Nachfrage bei Kupferkabeln kam aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Elektroindustrie mit einem Anteil von 35%, aus der Bauwirtschaft (25%) und aus der Stromwirtschaft (21%). Bei Aluminiumkabeln stammten 42% der Nachfrage aus der Bauwirtschaft und 40% aus der Stromwirtschaft.

Prospect rechnet bis 2010 mit einem Inlandsverbrauch von 775.000 t, wobei vor allem bei Hochspannungskabeln und flexiblen Leistungskabeln überdurchschnittliche Wachstumsraten von 25 bis 30% erwartet werden. Russlands Kabelproduktion deckt inzwischen fast komplett den Inlandsbedarf. Laut Marktforschern hatten die Einfuhren 2005 nur einen Anteil von 5% am Gesamtmarkt. Insgesamt stellen etwa 100 Unternehmen im Land Kabel her. Auf die fünf wichtigsten Firmen - Kamkabel, Irkutskkabel, Elektrokabel, Kirskabel und Moskabelmet - entfällt etwa die Hälfte des Produktionsvolumens. Auffällig ist der Trend zur Bildung von Kabelholdings.

Bei Kabelkanälen soll es nach Informationen des Fachblattes Chim-Kurier derzeit nur zehn Produzenten in Russland geben. Deshalb kommt es in diesem Segment zu größeren Einfuhren. Neben deutschen Lieferanten sind besonders Firmen aus Frankreich, Polen, der Türkei und der VR China aktiv. Im Jahr 2005 wurden Kabelkanäle für elektrische Leitungen im Wert von 11,1 Mio. US$ importiert, im Zeitraum Januar bis September 2006 lag das Importvolumen bereits bei 12,1 Mio. US$.

Dämm- und Isoliermaterialien

Bei Dämm- und Isoliermaterialien herrscht ein Angebotsdefizit. Das gilt vor allem für den östlichen Teil Russlands, wo die klimatischen Bedingungen für besonders große Nachfrage sorgen und zugleich weniger Hersteller präsent sind. Analysten haben errechnet, dass der Markt 2010 etwa 55 Mio. cbm Isoliermaterial nachfragen wird, darunter 20 Mio. cbm für den Wohnungsbau (geschätztes Marktvolumen 2005: 14 Mio. cbm). Deshalb investieren die Dämmstoffproduzenten mit Hochdruck in neue Fabriken.

Russische Erzeuger vom Dämm- und Isoliermaterialien (schätzungsweise 60 Firmen) haben hinsichtlich Qualität und Produktvielfalt gegenüber westlichen Branchenriesen in der Regel noch das Nachsehen. Insbesondere die größeren Unternehmen investieren daher ebenfalls kräftig in die Entwicklung und Verbesserung ihrer Kapazitäten.

Bislang dominieren aber westliche Konzerne das Geschehen. Sie haben sich durch Errichtung eigener Fabriken sowie Aufkäufe russischer Betriebe gut aufgestellt. Nach Schätzungen von Analysten liegt der Anteil europäischer Produzenten am russischen Markt für Isoliermaterialien bei circa 50%. Führende Anbieter sind Ursa (gehört zur spanischen Uralita-Gruppe; geschätzter Marktanteil 2005: knapp 24%), Rockwool International (Dänemark; über 7%) und Saint-Gobain Isover (Frankreich; 15%). Alle drei Unternehmen produzieren bereits in Russland und bauen ihre Betriebe weiter aus. Der US-Konzern Dow Chemical hat Anfang 2007 im Moskauer Oblast mit der Produktion von Wärmedämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum (XPS) begonnen (Investitionskosten: 30 Mio. US$).

Russlands wichtigster Hersteller von Dämmstoffplatten aus extrudiertem Polystyrolschaum ist die Penoplex Holding. Das Unternehmen will seinen Umsatz bis 2010 auf 9 Mrd. Rubel erhöhen (2006: 3,5 Mrd. Rubel) und baut derzeit ein viertes Werk in Taganrog (Gebiet Rostow). Außerdem werden die Kapazitäten im Werk Kirisch (Leningrader Oblast) um 350.000 cbm Dämmmaterial erhöht.

Seit Sommer 2006 werden auch im Karpow-Chemiewerk in Mendelejewsk (Tatarstan) Dämmstoffplatten aus extrudiertem Polystyrolschaum produziert. Die Jahreskapazität von 55.000 cbm ist für den regionalen Wohnungs- und Industriebau gedacht.

Gleich um das 15-fache will XPS-Hersteller Teplex in Nischnij Nowgorod seine Kapazitäten bis 2010 ausweiten. Derzeit kann das Unternehmen knapp 100.000 cbm Dämmplatten pro Jahr produzieren, künftig sollen es 1,5 Mio. cbm sein.

Trotzdem werden auch in Zukunft Importe nötig sein, um den steigenden Bedarf decken zu können. Allein die Realisierung des staatlichen Programms für "Erschwinglichen und komfortablen Wohnraum" dürfte die jährliche Nachfrage nach wärmeisolierenden Materialien laut Berechnungen der Agentur Infomine bis 2009 auf 340.000 t steigen lassen (2005: etwa 150.000 t). Fachleute erwarten, dass der gesamte russische Markt für Isoliermaterialien in den nächsten fünf Jahren um 10 bis 15% pro Jahr wächst.

Wood Plastic Composites (WPC)

Der Markt für diesen relativ neuen Werkstoff als Kombination aus Faserstoffen (meist Holz) und Kunststoff ist in Russland noch klein. Zwar besteht nach Berichten deutscher Maschinenhersteller ein Interesse bei russischen Holz- und Kunststoffunternehmen (große Sägewerke oder Kunststoffverarbeiter), die ihre Abfallprodukte gern für WPC-Werkstoffe nutzen würden. Allerdings ist die Aufbereitung der Ausgangsmaterialien vielen Firmen noch zu teuer. Da der Herstellungsprozess für WPC länger dauert als bei herkömmlichen Kunststoff-Profilen, -Sockelleisten oder -Fensterbrettern, scheuen russische Unternehmen bislang die Anschaffung von Maschinen zur Faserstoffextrusion. Dennoch konnten deutsche Hersteller bereits einige Anlagen nach Russland verkaufen. Marktbeobachter rechnen damit, dass sich der Werkstoff mittelfristig aus seinem Nischendasein befreit, wofür allerdings noch viel Erklärungsbedarf notwendig sei.

Fußböden

Der Boom im Wohnungsbau lässt die Nachfrage bei Fußbodenbelägen deutlich anwachsen. Dominierendes Material ist immer noch Linoleum, weil es preisgünstig ist, sich leicht verlegen und reinigen lässt. Nach Schätzungen der Discovery Research Group lag das Marktvolumen 2005 bei 120 Mio. bis 125 Mio. qm. Davon wurden etwa 25 Mio. qm importiert. Die jährlichen Wachstumsraten liegen laut Branchenkennern bei 15 bis 20%. Dass die Perspektiven für Linoleum weiter als sehr gut eingeschätzt werden, zeigen die laufenden Investitionen. Marktführer Tarkett hat Ende 2006 in der Region Samara ein neues Werk in Betrieb genommen. Der slowenische Hersteller Juteks baut derzeit bei Wladimir eine Fabrik mit einer Jahreskapazität von 57.000 qm.

Weit hinter Linoleum, aber mit größeren Wachstumsraten, rangiert Laminat als Fußbodenbelag. Das Marktvolumen 2005 betrug ungefähr 23 Mio. qm, für 2006 wurden 36 Mio. qm prognostiziert (inklusive der Grauverkäufe auf "wilden" Baumärkten). Bis 2008 erwarten Analysten Zuwachsraten zwischen 20 und 25%, erst danach soll sich die Dynamik auf 5 bis 6% verringern. Russische Hersteller hatten 2005 einen Anteil von 23% an den Gesamtverkäufen. Die Discovery Research Group rechnet damit, dass sich dieser Wert bis 2010 auf 65% erhöht. Importe werden dann vor allem im Premium-Segment und bei ausgefallenen Mustern und Farben gefragt sein.

Parkettfußböden gewinnen ebenfalls an Popularität. Im Jahr 2005 wurden davon im Land 1,5 Mio. qm produziert. Die jährlichen Wachstumsraten beim Absatz in Russland liegen bei 5 bis 10%. Der Großteil des Bedarfs wird immer noch importiert, vor allem aus Schweden, Finnland und Deutschland.

Besonders stark wächst die Nachfrage nach Granitfliesen als Bodenbelag vor allem in Büro- und Handelsbauten. Laut Abarus Market Research ist das Produktionsvolumen in Russland von 8,1 Mio. qm (2004) auf 31,5 Mio. qm (2006) gestiegen. Die Marktgröße soll jährlich um fast ein Fünftel zulegen.

Zement

Der russische Zementbedarf wurde 2006 auf cirka 57 Mio. t geschätzt, während die Produktion laut Statistikbehörde bei 54,7 Mio. t lag (+13% im Vergleich zu 2005). Bis 2010 wird ein Zementausstoß von 90 Mio. t erwartet. Der Markt ist stark monopolisiert mit einem Anteil der Ewrozement Group von circa 55%. Das Unternehmen hat ein Investitionsprogramm über 1,2 Mrd. US$ bis 2010 gestartet, das die Jahreskapazität um 9,1 Mio. t steigern soll.

Das starke Marktwachstum hat auch deutsche Unternehmen wie HeidelbergCement und Dyckerhoff bewogen, ihre Zementproduktion in Russland auszubauen (neue Werke bei Saratow, Krasnodar und Jekaterinburg). Ebenso plant Lafarge im Rostower Oblast eine neue Fertigung. Außerdem drängen branchenfremde russische Konzerne in das Zementgeschäft. Ende 2006 wurde bekannt, dass die Stahlholding Metalloinvest im Gebiet Orenburg bis 2009 ein Zementwerk mit einer Jahreskapazität von 1,3 Mio. t bauen will. Zuvor hatte bereits die Industrieholding Basowy Element bekannt gegeben, das sie bei Krasnodar und Rjasan zwei Fabriken errichten und innerhalb von fünf Jahren einen Ausstoß von 10 Mio. t erreichen will.

Russische Wirtschaftszeitungen berichteten, dass derzeit neue Zementkapazitäten von 21 Mio. t im Land geplant seien. Die Regierung überlegt, die Einfuhr von Ausrüstungen für die Zementproduktion von Zollgebühren zu befreien, um die Inlandsherstellung in Schwung zu bringen.

Besonders in Sibirien und im Fernen Osten rechnen Marktkenner für die nächsten Jahren mit verstärkter Konkurrenz durch chinesische Hersteller. Die Zementpreise im Reich der Mitte liegen laut russischen Unternehmern nur bei 30 US$ je Tonne, während in Russland über 100 US$ verlangt werden.

Glas

Die Zahlen für Russlands Flachglas-Markt schwanken zwischen 200 Mio. und 250 Mio. qm (2005). Davon wird circa ein Drittel importiert. Der Einfuhrwert lag laut Zollstatistik 2005 bei 165 Mio. US$, in den ersten drei Quartalen 2006 bei 150 Mio. US$. Einig sind sich die Analysten darin, dass die Zuwachsraten in den nächsten Jahren bei bis zu 10 bis 20% liegen dürften. Vor allem die Bauindustrie und der Automobilbau verlangen nach Flachglas. Auch die expandierende Möbelbranche sorgt für steigende Nachfrage.

Das Floatglasverfahren nutzen erst die wenigsten der ein Dutzend russischen Hersteller. In neuen Fabriken wird diese Technologie allerdings bevorzugt, besonders von ausländischen Investoren. Der Nachfrageboom hat in den letzten Monaten zu mehreren Investitionsprojekten geführt. In Kirischi bei Sankt Petersburg baut die chinesische Firma Yaohua mit dem russischen Unternehmen SSSK eine Flachglasfabrik mit einem geplanten Ausstoß von 600 t am Tag. Die gleiche Kapazität soll eine Fabrik bei Nowosibirsk haben, die das russische Sodaunternehmen RSK und der Baustoffhersteller RATM für 125 Mio. US$ errichten. Der Glasbedarf der Bauwirtschaft in Sibirien und im Fernen Osten wird von Marktforschern auf 40 Mio. qm pro Jahr geschätzt. Bislang wird die Nachfrage in der Region vor allem durch Importe aus Europa und der VR China gedeckt.

Armaturen

Der Großteil der in Russland verkauften Steuer- und Regeltechnik geht an die Öl- und Gasindustrie, die Armaturen für ihre Förderanlagen, Pipelines und Raffinerien benötigt. Nach Angaben des russischen Fachverbandes für die Armaturenindustrie NPAA lag die Inlandsproduktion von industriellen Rohrleitungsarmaturen 2005 bei 637 Mio. US$. Der Gesamtmarkt hatte demnach ein Volumen von etwa 925 Mio. US$ (+29% über dem Vorjahreswert).

Etwa die Hälfte davon wurde durch Importe abgedeckt. Insgesamt waren die Einfuhren 2005 um 45% auf 463 Mio. US$ gestiegen. Die größten Importpositionen laut NPAA: Kegel- und Kugelhähne (89 Mio. US$), Regelarmaturen (85 Mio. US$), Schieber (44 Mio. US$), Absperrventile (41 Mio. US$) und Sanitärarmaturen (33 Mio. US$).

Unter den Abnehmerbranchen für importierte, industrielle Rohrleitungsarmaturen dominierte 2005 die Öl- und Gasindustrie mit einem Einfuhrvolumen von 168 Mio. US$. Der Maschinenbau sowie die Bergbau- und Metallurgiebranche kauften für jeweils rund 17 Mio. US$ Rohrleitungsarmaturen im Ausland ein. Auf die Leicht- und Lebensmittelindustrie entfielen 15 Mio. US$, auf die Wasserversorgung und -entsorgung 8 Mio. US$, auf die Wohnungswirtschaft 7 Mio. US$ (erfasst wurden hier nur Bronzearmaturen).

Sanitärtechnik

Nach Untersuchungen der Discovery Research Group wächst der russische Markt für Sanitärtechnik um 20 bis 30% pro Jahr. Das Marktvolumen betrug 2005 zwischen 2,4 und 2,6 Mrd. US$. Regionaler Absatzschwerpunkt ist Moskau. Auffällig ist ein Trend zu hochwertigeren und teureren Produkten, die Zahl der verkauften Einheiten wächst langsamer als der Umsatz. Ein Drittel des Marktes entfällt auf Sanitärkeramik, so die Agentur Symbol-Marketing, wobei Waschbecken (40%) und Toiletten (29%) den größten Anteil haben.

Chancen für westliche Hersteller bietet vor allem der Hotelbau, der Bau von Elitewohnungen und -apartments sowie die neuen Eigenheimsiedlungen (Cottages) im Moskauer Umland. Beim Massenwohnungsbau dagegen haben russische Anbieter oder Produzenten aus anderen GUS-Staaten oder der VR China die Nase vorn. Die spanische Roca Group produziert seit Herbst 2006 bei Sankt Petersburg Toiletten- und Waschbecken sowie Bidets. Die maximale Jahreskapazität von 600.000 Einheiten soll 2009 erreicht werden. Das US-Unternehmen Kohler soll Zeitungsberichten zufolge in Klin die Produktion von Sanitärkeramik planen. Russland hatte Mitte 2006 die Einfuhrzölle für Sanitärtechnik deutlich erhöht, um so die einheimische Produktion zu fördern.

Heiztechnik

Der dynamische Wohnungs- und Gewerbebau sorgt für überdurchschnittliche Wachstumsraten bei Heiztechnik. Während in den Wohnsiedlungen aus sowjetischer Zeit noch überwiegend Röhrenheizkörper aus Guss installiert sind, spielen sie bei Neubauten kaum noch eine Rolle. Hier kommt inzwischen die ganze Palette moderner Heiztechnik zum Einsatz, von Flachheizkörpern und Konvektoren bis zu Edelstahl- oder verchromten Heizkörpern für das Bad. Ansprechendes Design ist dabei ein nicht zu unterschätzendes Verkaufsargument. Besonders gute Geschäftschancen bieten sich Spezialanbietern von Fittings oder Wärmetauschern und Wärmepumpen.

Ein wichtiger Trend sind Fußbodenheizungen, die in Russland immer beliebter werden, weil sie unter anderem weniger Energiekosten verursachen. Sie werden laut Branchenkennern inzwischen auch häufig in Industriebauten eingesetzt. Ebenso spielen sie im Sportstättenbau eine zunehmende Rolle. Allein 2006 sollen 18 russische Stadien mit Rasenheizungen ausgestattet worden sein. (S.Z.)